Durolub DL – Technische Details

Varianten / Grundöl / Bezeichnungen (Suffix)

Die Durolub DL Grundöle basieren auf synthetischen KW und sind universal einsetzbar, in der allgemeinen Industrie und in Anwendungen der Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Die Öle erfüllen alle CLP Anforderungen nach DIN51517 und besitzen die NSF/H1 Zulassung für Schmierstoffe, bei denen ein gelegentlicher Kontakt mit Lebensmittel technisch nicht ausgeschlossen werden kann.

Der hohe Viskositätsindex VI der Grundöle erlaubt einen breiten Temperatureinsatzbereich. Durolub DL Öle verlieren bei höheren Anwendungstemperaturen die Viskosität nicht und bei tiefen Start- bzw. Betriebstemperaturen verdicken diese nicht übermäßig.

Spezielle Eigenschaften:

  • Optimaler Schutz gegen Verschleiß
  • Hohe Oxidations- und Alterungsbeständigkeit
  • Sehr gutes Korrosionsschutzvermögen
  • Erweiterter Temperatureinsatzbereich verglichen mit Mineralölen
  • Neutral gegenüber Elastomeren und Kunststoffen

Verfügbare Typen

  • Suffix DL – Standard für Kugellager
    • Kinematische Viskosität 40°C – 68mm²/s (ISO 3104)
    • Kinematische Viskosität 100°C – 11mm²/s (ISO 3104)
    • Viskositätsindex VI 153 (ISO 2909)
    • Temperatureinsatzbereich -40°C to + 100°C, empfohlen max. T = 85°C, limitierender Faktor ist das Compound / Öl max = 120°C
  • Suffix DL150 – Standard für Rollenlager
    • Kinematische Viskosität 40°C – 140mm²/s (ISO 3104)
    • Kinematische Viskosität 100°C – 19,5mm²/s (ISO 3104)
    • Viskositätsindex VI 160 (ISO 2909)
    • Temperatureinsatzbereich -35°C to + 100°C, empfohlen max. T = 85°C, imitierender Faktor ist das Compound / Öl max = 140°C
  • Suffix DL32 – Niedrigtemperatur Ausführung
    • Kinematische Viskosität 40°C – 32mm²/s (ISO 3104)
      Kinematische Viskosität 100°C – 5,9mm²/s (ISO 3104)
      Viskositätsindex VI 130 (ISO 2909)
      Temperatureinsatzbereich -50°C to + 100°C, empfohlen max. T = 85°C, imitierender Faktor ist das Compound / Öl max = 140°C
  • Suffix DLSxx – Sonderausführung für Anwendungen mit anderen Basisölen
  • Suffix AM – antimikrobielle Additivierung
    • Das Suffix wird nach dem Grundsuffix gestellt, bspw. DL150.AM
    • weitere Informationen zu AM finden Sie hier

Drehzahlgrenzen – Richtwerte

Nach der Befüllung und thermischen Behandlung härtet Durolub aus und dreht sich mit dem Käfig. Dies führt zu einer Verringerung der Drehzahlgrenzen.

Untenstehende Grenzwerte sind als Richtwerte bei einer Umgebungstemperatur von 20°C zu verstehen, mit der maximalen Drehzahl erwärmt sich das Lager um rund 60°C und arbeitet unterhalb des empfohlenen maximalen Dauertemperaturbereiches von 85°C.

Die tatsächlich erreichbaren Grenzwerte sind häufig höher, müssen aber in der Anwendung ausgetestet werden. Die Grenzdrehzahl kann zwischen verschiedenen Fabrikaten und Ausführungen, insbesonders des Käfigs, variieren. Besonders geeignet sind Stahlblechkäfige. Polyamid- (PA) und Messingkäfige variieren stark auf Grund der verschiedenen Ausführungen der einzelnen Hersteller.

ndm = Drehzahlkennwert [min-1 mm]

n = Drehzahl [min-1]

ng = Drehzahlgrenze (Richtwert) [min-1]

dm = mittlere Lagerdurchmesser [mm] / D = Außendurchmesser des Lagers [mm] / d = Bohrungsdurchmesser des Lagers [mm]

dm = (d + D) x 0,5

ndm = n x dm

ng = ndm / dm (bei 20°C Umgebungstemperatur)

RKL – Rillenkugellager / SKL – Schrägkugellager / PKL – Pendelkugellager / ZRL – Zylinderrollenlager / KRL – Kegelrollenlager / PRL – Pendelrollenlager

Drehzahlgrenzen bei höheren Umgebungstemperaturen als 20°C (Richtwerte)

Werden Durolub DL Lager bei höheren Umgebungstemperaturen als 20°C eingesetzt, reduziert sich die Grenzdrehzahl um den Temperaturfaktor fT.

ng red = ng x fT

Umgebungstemperatur und Temperaturfaktor fT

Anwendungen mit sehr niedriger Drehzahl und oszillierender Bewegung

Die allgemeinen Normen und Empfehlungen zur Wälzlagerschmierung gelten auch für Durolub DL.

Bei sehr niedrigen Drehzahlen und oszillierenden Bewegungen helfen Antiwear (AW) und Extrapressure (EP) Additive den Verschleiß zu reduzieren.

Bitte kontaktieren Sie die Durolub Anwendungstechnik falls Sie Unterstützung benötigen.

Tragzahlen / Abmessungen / Toleranzen / Lagerluft

Diese bleiben gegenüber dem Grundlager unverändert. Verwenden Sie dazu bitte die Kataloge des jeweiligen Herstellers.

Lagerreibung

Die Lagerreibung erhöht sich durch die Befüllung mit Durolub geringfügig, das Reibverhalten entspricht den ausgewählten Grundlager.

Betriebstemperaturen

Maximaltemperatur

Durolub Compound kann kurzzeitig bis 100°C eingesetzt werden, empfohlen sind Betriebstemperaturen kleiner 85°C.

Die verwendeten Grundöle basieren auf synthetischen KW, im Vergleich zu mineralölbasierten Fetten ergibt sich eine deutlich längere Ölgebrauchsdauer, besonders bei höheren Betriebstemperaturen.

Tieftemperaturanwendung

Durolub DL32 kann für Starttemperaturen bis minus 50°C eingesetzt werden. Bei Anwendungen mit Betriebstemperaturen um und unter dem Gefrierpunkt hat Durolub DL32 eine passende Viskosität um einerseits die Schmierwirkung zu gewährleisten und andererseits die Reibung / Energiekosten niedrig zu halten.

Bei Temperaturen um und unter den Gefrierpunkt verdicken Öle sehr schnell. Durch die hohe Viskosität steigt das lastunabhängige Reibmoment durch den Schmierstoff stark an. Die Folge sind hohe Energiekosten bei Kaltanläufen und im Betrieb bei niedrigen Umgebungstemperaturen.

Standardfett auf Basis Lithiumseife / Mineralöl VI 74 und Compound Lösung eines anderen Herstellers im Vergleich zu Durolub

Anschlusskonstruktion

Die Anschlusskonstruktion muss für Durolub DL geschmierte Lager nicht verändert werden. Bitte beachten Sie die Empfehlungen des Lagerherstellers.

Montage

Müssen die Lager für die Montage angewärmt werden, empfiehlt sich die Verwendung von Induktionsanwärmgeräten. Heizplatten oder erhitzte Ölbäder eignen sich nicht. Für die Montage maximal 120°C erwärmen.

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